Die Bodensee-Region bangt um ihren berühmtesten Fisch: den Felchen. Ausgerechnet Stichlinge fressen den Felchennachwuchs. Bringt ein Fangverbot noch genug Zeit, um dagegen zu steuern?
Morgens um halb sechs liegt sogenannter Seerauch über dem Untersee, im Südosten zeigt sich der erste Sonnenstrahl auf dem Säntis. "Ist immer ein Zeichen für Herbst eigentlich", sagt Stefan Riebel: Seerauch tritt auf, wenn die Temperatur des Wassers die der Luft übersteigt.
Von einem schmalen Boot aus holt der 64-Jährige mit seinem Sohn Urs zum Ende der Nacht Felchennetze ein; außer den Arbeitsgeräuschen und dem Tuckern des Außenborders ist es noch still. Fünf Meter hoch und 100 Meter lang ist ein Netz; Zug um Zug kommt fast leer aus dem Wasser. "Zweihundert Meter, ein Fisch", seufzt Riebel nach den ersten zwei Netzen. Zweieinhalb Stunden später hat das Duo gerade mal 13 ...