Wer den Erlebnisurlaub sucht, ist auf einem Flusskreuzschiff auf der unteren Rhône falsch / Von Bettina Schulte
A m schönsten ist es, an Deck zu sitzen, sich vom Fahrt- wind umspielen lassen und – nichts zu tun. Zu sitzen, den Blick absichtslos schweifen zu lassen, die frische, ein wenig feuchte Luft in die Lunge zu ziehen und die nicht eben aufregende Landschaft der unteren Rhône zwischen Viviers und Avignon ohne Bedauern an sich vorbeigleiten zu lassen: Böschungen, niedrige Bäume, sehr selten eine Ortschaft, manchmal Industrieanlagen, kurz vor Avignon der Atommeiler Tricastin, der einige Tage später in die Schlagzeilen gerät. Nichts, wo man unbedingt hinmüsste. Das kann einen in einen meditativen Zustand versetzen. Oder vorn am Bug zu stehen und auf den Fluss zu schauen, das majestätische graue Band zwischen den Grünstreifen, dem man von Brücke zu Brücke ...