Ein Betroffener von Missbrauch nimmt es mit dem Erzbistum München auf: Andreas Perr verlangt 300.000 Euro Schmerzensgeld. Der Pfarrer war in der Kirche als Serien-Missbrauchstäter bekannt.
Andreas Perr spricht klar und sachlich darüber, wie sein Leben nach der Tat verlaufen ist. Damals, im Oktober 1994, war er Ministrant der katholischen Kirche in Garching an der Alz. Eine 8880-Einwohner-Gemeinde im Osten Bayerns ist das, Landkreis Altötting, konservativ, der Pfarrer galt da noch als etwas.
Ab der 6. Schulklasse habe er sich "auffällig verhalten", erzählt Perr im Verhandlungssaal B 136 des Landgerichts Traunstein. Er habe angefangen, zu rauchen und Bier zu trinken, die Mengen wurden immer größer. In der 8. Klasse sei er von daheim weggegangen und habe in Hannover zwei Monate auf der Straße gelebt. Er galt ...