Auch mit 91 Jahren erzählt der Münchner Ernst Grube jungen Menschen von seinem Leben im Nationalsozialismus – von Entrechtung, Verfolgung und dem KZ. Befreit wurde er am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation Deutschlands.
Der Raum im NS-Dokumentationszentrum in München quillt über. Mehr als 50 Schulkinder aus ganz Bayern sind da, 12, 13, 14 Jahre alt. Es werden weitere Stühle gebracht. Sie alle wollen hören, was ihnen dieser Ernst Grube zu erzählen hat. Er ist ein 91 Jahre alter Mann. Sie wissen, dass er in der Nazi-Zeit im Konzentrationslager war. Da war er selbst noch ein Kind.
Ernst Grube ist ein kleinerer, schlanker Mann mit markantem Schnauzbart. Er lässt ein altes Schwarz-Weiß-Foto auf die Leinwand werfen. "Das waren der Vater und die Mutter", erklärt er. "Meine Schwester, mein Bruder und ich selbst als Kinder." Ein ...